Gebäude der Wiener Volksoper © Volksoper Wien, Logo VOF
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Saison 2015/16

Gleich zu Beginn der neuen Saison wurde das Publikum mit einer erfrischenden Inszenierung von Josef Ernst Köpplinger verwöhnt: Ralph Benatzkys Operetten-Hit „Im weißen Rössel“ gilt als vielleicht größter Erfolg der Zwischenkriegszeit und mit seinen jazzigen Anklängen als das „erste deutsche Musical“. Köpplingers Rösselwirtin Sigrid Hauser und ihr liebeskranker Zahlkellner Leopold – Daniel Prohaska – brillierten in einem sehr doppelbödigen „Alpenspaß“, der noch dazu in Originalversion gezeigt wurde.

Starregisseur Olivier Tambosi „träumte den unmöglichen Traum“: er inszenierte 50 Jahre nach der Uraufführung am Broadway den Musical-Evergreen „Der Mann von La Mancha“ von Dale Wassermann und Mitch Leigh. Seit damals zählt dieses „Lob auf die Fantasie“ und die visionäre, Leben und Würde spendende Kraft des Theaters zu den absolut erfolgreichsten und poetischsten Werken des Genres. Hausherr Direktor Robert Meyer verkörpert berührend und voller Leidenschaft hinreissend die Figur des „Ritters von der traurigen Gestalt“. Patricia Nessy erwies sich als eine würdige „Nachfolgerin“ der „Ikone“ Dagmar Koller. Theaterzauberer Olivier Tambosi vertraut zu Recht auf die Kraft der Imagination und verzichtet dabei auf jede Musical-Opulenz.

Mit Achim Freyer verpflichtete man einen weiteren Theaterzauberer an die Volksoper. Er schuf mit seiner Interpretation von Mozarts „Don Giovanni“ eine Art Parallel-Universum. In dieser Bilderwelt mit Anklängen an die Commedia dell´arte zeigte Josef Wagner einen im wahrsten Sinne des Wortes zerrissenen und verfolgten Außenseiter der Gesellschaft. Großartig das Volksopernorchester unter Jac van Steen!

Gespannt ist man vor Weihnachten auf die Premiere des Balletts „Die Schneekönigin“ von Michael Corder, basierend auf Sergej Prokofjews letztem Ballett „Die steinere Blume“.

Im November feierte man den 100. Jahrestag der Uraufführung von Emmerich Kalmáns Operette „Die Csárdásfürstin“ – ein idealer Anlass für die Wiederaufnahme dieses Operettenklassikers! Ganz besonders spannend wird sicherlich die Produktion „Kismet“ – ein Märchenmusical nach Melodien des russischen Komponisten Alexander Borodin, das uns (konzertant) in die orientalische Welt des mittelalterlichen Bagdad entführt. In die Zeit des Wiener Kongress führt uns dann Werner Richard Heymanns Operette „Der Kongress tanzt“. Von dort reisen wir weiter nach Russland: „Fürst Igor“ mit seinen gewaltigen Chorszenen und Sebastian Holecek in der Titelpartie hat im März Premiere. Im April freuen wir uns auf die Wiederaufnahme von „The Sound of Music“ und die Premiere der Operette „Der Bettelstudent“ von Carl Millöcker. Im Mai beschließt dann die Wiederaufnahme des Musicals „Anatevka“ mit Kurt Rydl als Milchmann Tevje die nächste erfolgreiche Saison von Direktor Robert Meyer und seinem Team.

Apropos „Erfolg und Team“: im Oktober erhielt Vizedirektor Dr.Rainer Schubert von BM Dr.Josef Ostermayer das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst überreicht. Wir gratulieren dazu sehr herzlich!

Auch die „Volksopernfreunde“ starteten „quicklebendig“ und voll Elan in diesen Herbst. Bei den beliebten Soiréen im Café Schopenhauer konnten wir neben den Tenören David Sitka und Alexander Pinderak auch zwei Hauptdarsteller unmittelbar vor Premieren zusammen interviewen: „Don Giovanni trifft Dulcinea“ war der launige Titel der Veranstaltung, bei der „Don Giovanni“ Josef Wagner auf die neue „Dulcinea-Aldonza“ Patricia Nessy traf. Auch „La Mancha“-Regisseur Olivier Tambosi baten wir zu einem ebenso spannenden wie äußerst informativen Gespräch.

Zum ersten Mal ergab sich eine Zusammenarbeit mit dem Theater Neue Tribüne! Keine Geringere als Bühnen-Diva Dagmar Koller war unser Gast an diesem wunderbaren Abend eines Künstlerporträts mit zahlreichen musikalischen Ausschnitten – wahren „Schmankerln“ aus dem Schaffen des beliebten Stars. Es soll nicht die letzte Zusammenarbeit mit dem Theater Neue Tribüne gewesen sein; weitere Porträtabende etwa mit Prof.Herbert Prikopa, Renate Holm und vielen anderen planen wir. Ebenso freuen wir uns, wieder einige Gespräche als Matinéen oder nach Premieren im Café Weimar durchzuführen.

Im Frühling soll auch „Lustige Witwe“ Ildiko Raimondi unser Gast im Nußdorfer Lehárschlössel sein. Nach unserem erfolgreichen Adventkonzert in der Johannes-Nepomuk-Kapelle unter der bewährten großartigen Leitung von Felix Lemke wird diesmal wieder ein Frühlingskonzert im beliebten Nußdorfer „Domizil“ der Volksopernfreunde stattfinden. Ebenso ist nächstes Jahr ein Konzert von Schuberts „Winterreise“ geplant.

Wir freuen uns auf die nächsten Projekte, Gespräche und Konzerte: Wenn Sie Wünsche, Tipps oder Vorschläge haben oder sogar aktiv mitarbeiten wollen, melden Sie sich einfach bei uns (volksopernfreunde@outlook.com). Apropos melden: Bitte informieren Sie uns, falls Sie ihre e-mail-Adresse, Telefonnummer oder Wohnadresse geändert haben.

Wir Volksopernfreunde, die am 11. September den 14. Geburtstag feierten, haben uns wiederum bemüht, eine informative und bunte Ausgabe unseres Magazins in neuem Design für Sie zusammenzustellen. In dieser Nummer erfahren Sie in einem Porträt einiges über den Dirigenten Alfred Eschwé. Wir gratulieren Herbert Prikopa zu seinem „besonderen“ Geburtstag und beleuchten die Highlights seiner Karriere. Ebenso werfen wir ein Licht auf die Arbeit der Souffleure und baten Mario Kaiser zum Gespräch, der viele interessante Einblicke in diesen Beruf gab. Natürlich gibt es auch eine ausführliche Nachlese über unsere Veranstaltungen mit Patricia Nessy, Josef Wagner, Olivier Tambosi und Dagmar Koller. Wir geben eine Vorschau auf die nächsten bemerkenswerten Produktionen „Kismet“ und „Fürst Igor“ und werfen mit Anekdoten und Fotos von „Legenden“ einen nostalgischen Blick in die Vergangenheit. Unser kulinarischer Tester „Sir Falstaff“ begab sich diesmal ins Servitenviertel zu „La Pasteria“, wo er jetzt schon vor einer Volksopernaufführung mediterranen Sommerträumen nachhängt…

Wir wünschen der Direktion, allen Künstlern und der gesamten „Familie Volksoper“ auch für das kommende Jahr viel Erfolg und eine wunderbare Weihnachtszeit! Abschließend wünsche ich allen unseren Mitgliedern und Freunden im Namen des Vorstandes eine schöne, besinnliche Adventzeit, frohe Festtage sowie ein glückliches und vor allem gesundes neues Jahr 2016 – gespickt mit zahlreichen interessanten und unvergesslichen Stunden an „unserer“ Volksoper!

Oliver Thomandl

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